Johann Peter Frank

Ohne Übertreibung kann man Johann Peter Frank als einen, wenn nicht sogar den Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, der Sozialmedizin und der  Hygiene bezeichnen. Er wurde am 19. März 1745 als 11. Kind (Vater Nikolaus Frank und Mutter Maria Margarethe Würz), in Rodalben in der Pfalz geboren und starb am 24.04.1821 in Wien.

 

Die Wirkungsstätte dieses hervorragenden Arztes war das ganze Europa. Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Russland können sich in den Ruf teilen, Heimstätten seines umfassenden Geistes gewesen zu sein.

 

Frank war einer der bedeutendsten Ärzte aller Zeiten, sein scharfer Geist und seine kritische Beobachtungsgabe ließen ihn zu einem anerkannten Forscher, seine Organisationsgabe zum Begründer der öffentlichen Gesundheitspflege werden. Während seines langen Lebens, in dem Rückschläge und Erfolg oft wechselten, kämpfte Frank für eine hohe ethische Auffassung des Arztberufes.

 

Mit seinem sechs bändigen Lebenswerk “Die medicinische Polizey” begründete er  die Sozialmedizin, die Hygiene und ist er zum Vater der öffentlichen Hygiene geworden. Ihm war es wichtig, die Gesundheit des Einzelnen aber auch der Gesellschaft zu fördern; schon vor weit über 200 Jahren waren die Umwelt und ihr Einfluss auf die Gesundheit sein Thema. Seine ärztliche Kunst und hohe Erfahrung landen ihren wissenschaftlichen Niederschlag in den berühmten Bänden der "Epitome", in denen er das ganze damalige klinische Wissen umfassend darstellte.

 

Er promovierte nach 1763 Studien in Metz und Pont a Mousson zum Doktor der Philosophie, widmete sich dann der Medizin; hier promovierte er 1766. Im Jahre 1772 folgte er einem Ruf des Fürstbischofs von Speyer als Stadt- und Landphysikus nach Bruchsal.

 

Danach wurde er 1784 Professor für interne Medizin in Göttingen. Es kam dann 1786 der Ruf als Direktor des Hospitals in Pavia und Generaldirektor des Medizinalwesens der Lombardei.

Im Jahr 1795 berief ihn, der einen glänzenden Ruf als Organisator und Lehrer hatte, Wien als Direktor des Allgemeinen Krankenhauses und Nachfolger für Stoll an die Medizinische Klinik in Wien berufen. Im gleichen Jahr wurde Johann Peter Frank zum Aufbau des österreichischen Militärsanitätswesens.

 

Er vermehrte die Bettenzahl der Universitätsklinik Wien und sicherte sich für den Unterricht geeignete Patienten aus dem großen "Angebot" des Allgemeinen Krankenhauses. Frank war vor allem Eklektiker, der sich wertvolle Gedanken aus allen damals herrschenden medizinischen Systemen herausholte, sie kritisch prüfte und dann auch lehrte. Seine Vorlesungen, die wieder mehr Studenten nach Wien lockten, waren verständlich und zeichneten sich durch seine Fähigkeit zur Selbstkritik aus.

 

1804 folgte der ewig Unstete einem Ruf als Professor für pathologische Anatomie nach Wilna, 10 Monate später war er Leibarzt des Zaren Alexander.

Kurze Zeit darauf kehrte er ins geliebte Wien zurück und wurde medizinischer Berater Napoleons 1. Die alte Kaiserstadt Wien blieb sein Wirkungsfeld bis zu seinem Tod am 24. April 1821.

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Autor: Andreas Kaunzner